©WebNovelPlus
Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 89: Du hast Glück, dass du süß und auch meine Schwester bist
Chapter 89: Du hast Glück, dass du süß und auch meine Schwester bist
Die schwere Tür schloss sich hinter ihnen mit einem leisen Knall.
Sie ging durch die große Eingangshalle, ohne zurückzublicken, ihr langes Haar schwang bei jedem Schritt.
Ihre Schuhe klapperten sanft auf dem Marmorboden, das Echo füllte gerade genug die Stille. Die Kronleuchter über ihnen funkelten schwach, ihre Kristallkanten fingen das Licht ein, das durch die riesigen Fenster strömte.
Sonnenstrahlen tanzten auf dem polierten Stein und streiften ihre Haut mit Wärme.
Sie reagierte nicht auf die Schönheit des Hauses.
Sie lebte hier.
Aber in dem Moment, als die kühle Luft ihre Haut berührte, entspannten sich ihre Schultern leicht, als könnte sie endlich wieder atmen.
Hinter ihr folgte die massive Gestalt, noch immer mit Blütenblättern von seiner Bruchlandung bedeckt.
Er ging diesmal etwas leiser.
"Du hättest mir nicht so hart ausweichen müssen," brummte er.
"Du hättest nicht wie ein ausgehungerter Bär anstürmen müssen," erwiderte sie leise, ohne auch nur den Kopf zu drehen.
"Du bist meine Schwester," schnaufte er und verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust. "Umarmungen sind essenziell."
"Nicht, wenn sie Wände einreißen."
Er sah aufrichtig beleidigt aus. "Ich habe noch nie eine Wand eingerissen, wenn ich dich umarmt habe."
"Du hast beim letzten Mal den Boden zum Reißen gebracht."
"...Okay, das war ein einziges Mal."
"Du hast das Mal davor die Tür aus den Angeln gerissen."
Er zögerte. "...Das war nicht meine Schuld. Der Boden war rutschig."
Sie warf ihm einen müden Blick über die Schulter zu.
Er seufzte, geschlagen. "Was auch immer. Du hast Glück, dass du niedlich und meine Schwester bist."
"Ich habe Glück, dass du berechenbar bist," murmelte sie.
Sie erreichte ihre Tür und öffnete sie langsam. Er versuchte zu folgen.
Sie hielt inne. Gab ihm einen Blick.
Diesen Blick.
Ruhig. Müde. Gerade genug Enttäuschung, um seine Muskeln erstarren zu lassen.
Er erstarrte wie ein schuldiger Welpe.
"...Ich werde einfach wieder den Esstisch stemmen gehen," murmelte er und kratzte sich am Hinterkopf.
"Gut."
Er drehte sich um und ging mit einem lauten Seufzen davon, während er darüber murmelte, wie unterschätzt Umarmungen in dieser kalten Welt seien.
Sie trat ein und schloss die Tür hinter sich.
Ihr Zimmer war ruhig, geräumig und warm. Das Nachmittagslicht strömte durch hohe, mit Vorhängen versehene Fenster und tauchte alles in einen weichen, goldenen Schimmer.
Die plüschigen Teppiche dämpften ihre Schritte, und die Luft roch leicht nach Lavendel, poliertem Holz und etwas Süßem, das sie nicht genau einordnen konnte – vielleicht der Tee, der früher gebracht worden war.
Sie stellte ihre Schultasche vorsichtig ab, glättete den Stoff mit ihrer Handfläche und griff dann nach ihrem Kopf.
Ihre Finger fanden die kleine Halbmond-Haarnadel.
Klick.
In dem Moment, als sie sich aus ihrem Haar löste, ging eine Welle durch ihren ganzen Körper.
Es war nicht auffällig.
Aber es war kraftvoll.
Das Unterdrückungsfeld schmolz dahin. Ihre göttliche Aura blühte wieder im Raum auf wie warmer Atem auf kaltem Glas. Das Licht beugte sich leicht um sie herum, lebendiger, lebhafter.
Ihre Haut schimmerte schwach.
Nicht leuchtend, aber strahlend. Cremig, mit Röte an den Wangen, Schlüsselbeinen und Oberschenkeln – glatt auf eine Weise, die unmöglich natürlich erschien.
Aber das war sie.
Ihre Uniform blieb gleich – passte immer noch perfekt, eng an den richtigen Stellen. Aber ohne den Glamour-Filter konnte ihre Figur endlich so gesehen werden, wie sie war.
Keine gedämpfte Präsenz mehr.
Keine ruhige Aura mehr.
Ihre Brüste – voll, schwer, H-Cups in makellosen Stoff gehüllt – spannten sich sanft gegen die Nähte.
Ihre Taille zog sich eng ein, und ihre Hüften blühten weit unter dem plissierten Rock. Ihre Oberschenkel drückten sich natürlich aneinander, weich und kräftig, aber ihre Waden waren straff und von stiller Stärke geformt.
Hier gab es keine Verzauberung.
Sie war allein durch ihr Blut göttlich.
Das Hemd glitt langsam ab, als sie die Knöpfe einen nach dem anderen öffnete. Ihre Finger bewegten sich ohne Eile. Ihre Bewegungen waren langsam, nicht weil sie versuchen wollte, verführerisch zu sein.
Sondern weil sie es einfach nicht mochte, sich zu beeilen.
Das Hemd fiel auf, streifte die weiche obere Wölbung ihrer Brüste, als es von ihren Schultern glitt.
Als nächstes kam der Rock.
Er lockerte sich und fiel mit einem Flüstern zu Boden.
Ihr BH kam ab.
Dann ihr Slip.
Sie stand da, nackt, bloß unter dem weichen goldenen Licht, zum ersten Mal an diesem Tag völlig entspannt.
Ihr langes mokkabraunes Haar floss ihren Rücken hinunter und streifte sanft die runde Kurve ihres Hinterns, während sie ging. Ihre Füße tappten leise über den warmen Boden in Richtung ihres Badezimmers.
Das Geräusch von fließendem Wasser summte sanft hinter mattiertem Glas.
Dampf kräuselte sich nach oben.
Sie stieg ein.
Und die Welt verschwand.
Das Badewasser empfing sie wie eine warme Umarmung.
Sie seufzte, die Augen geschlossen, das Gewicht glitt Stück für Stück von ihrem Körper. Ihre Haut glänzte an der Oberfläche, ihre weichen Brüste ragten nur leicht über die Wasserlinie, während ihr Haar sich wie Seide hinter ihr ausbreitete.
Sie war nicht nur hübsch.
Sie war göttlich.
Aber niemand sah jemals diesen Teil von ihr.
Niemand würde es je tun.
Sie gehörte niemandem.
Noch nicht.
Währenddessen...
Den Gang hinunter hatte sich die Stimmung ihres Bruders völlig verändert.
Verschwunden war der riesige Welpe, der sich in Blumenbeete warf.
Sein Rücken war gerade.
Sein Gesicht unlesbar.
Er betrat sein privates Büro, wo Stille herrschte. Die Luft war scharf mit sauberer Technik, altem Papier und Kontrolle.
Die Wände waren mit verzauberten Stahldokumenten, versiegelten Displays und aktiven Überwachungsbildschirmen gesäumt.
Er setzte sich hinter einen langen schwarzen Schreibtisch, und genau in diesem Moment öffnete sich die Tür.
Die leitende Leibwächterin trat ein.
Ihr Gesicht war ruhig, scharf und respektvoll.
"Präsident," begrüßte sie ihn.
Er nickte.
"Bericht," sagte er, seine Stimme jetzt glatt – wie Eis, das über Glas gleitet.
"Die Unterdrückung Ihrer Schwester hielt den größten Teil des Tages. Allerdings aktivierte sich ihre Haarnadel einmal am Nachmittag."
Er lehnte sich leicht nach vorne.
"Details."
"Unbekannter Auslöser. Wahrscheinlich instinktiv. Sie war nicht in Gefahr, aber... sie könnte emotional betroffen gewesen sein."
Er runzelte leicht die Stirn. "Und?"
"Sie sprach seinen Namen aus."
Die Stille wurde dick.
Er senkte seine Hände langsam auf den Tisch. "Ethan?"
"Ja, Sir."
Er reagierte zunächst nicht.
Aber die Veränderung in seinen Augen sagte alles.
"Und?"
"Keine direkte Interaktion. Aber er war in der Nähe. In Reichweite."
Er atmete durch die Nase aus. "Dann will ich eine vollständige Durchsuchung. Ich will jedes Gesicht, das heute in zehn Metern Entfernung von ihr war, protokolliert haben, einschließlich Mitschüler, Personal, Fremde und Zielpersonen auf der Beobachtungsliste."
"Wird bereits zusammengestellt, Sir."
"Gut."
Er tippte auf den Schreibtisch.
"Überprüfen Sie die Stadtüberwachung. Ich will Aufnahmen vom Tor. Wenn das Feld nachgelassen hat, könnte jemand etwas gespürt haben."
"Verstanden."
Er schaute aus dem Fenster.
Die Wolken draußen zogen langsam an den Türmen des Anwesens vorbei.
Er sah nicht wütend aus.
Aber er war auch nicht ruhig.
Denn es ging hier nicht nur um irgendwelche Schüler.
Es ging um seine kleine Schwester.
Und jeder – wirklich jeder – der sie auch nur schief ansah?
Würde aus dieser Welt getilgt werden, nicht nur, weil er seine Schwester liebt. Es gibt einen weiteren wichtigen Grund, warum er so beschützend ist.